Wann ist bei erwachsenen COVID-19-Patient:innen eine schwerer Krankheitsverlauf wahrscheinlich, sodass eine stationäre Aufnahme im Betracht kommt? Wann ist davon auszugehen, dass eine ambulante Versorgung ausreicht? Die Senatsgesundheitsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit, Pflege und Gleichstellung hat entsprechende Kriterien erarbeitet, die sie Praxen und Notaufnahmen für die Ersteinschätzung ihrer Patient:innen an die Hand gibt.
Vitalparameter und Risikofaktoren
Behandelte Ärzt:innen sollten bei infizierten erwachsenen Patient:innen frühzeitig die Vitalparameter Sauerstoffsättigung, Atemfrequenz und Blutdruck erheben und Risikofaktoren abfragen. Bei gesicherter ambulanter Versorgung ist nach aktuellen Wissensstand das Risiko für einen schweren Verlauf gering und eine Behandlung im ambulanten Bereich möglich, bei:
- Atemfrequenz 12-20/min
- Sauerstoffsättigung > 92 Prozent
- keine Dyspnoe
- Blutdruck systolisch > 110/min
- Alter < 60 Jahre
- keine Adipositas (BMI > 30kg/m²)
- keine Vorerkrankungen, insbesondere keine hämato-onkologische, kardiale, pulmonale, hepatische, renale, neurologische und diabetologische chronische Erkrankung
Weitere Informationen zum wissenschaftlichen Hintergrund sowie ein Fließschema (Seite 5) finden Sie in den Empfehlungen der Senatsgesundheitsverwaltung.