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Gesellschaftliche Trends und politische Entscheidungen stellen die ambulante Versorgung immer wieder vor Herausforderungen. Aber wie genau wirken sich diese auf den Praxisalltag aus? Welche Chancen und Risiken gibt es aktuell für die ambulante Versorgung? Die KV Berlin befragt ihre Mitglieder – die Berliner niedergelassenen Haus- und Fachärzt:innen sowie Psychotherapeut:innen – regelmäßig zu unterschiedlichen Themen und bereitet die Ergebnisse für die Öffentlichkeit auf.


Aktuell: Mitgliederumfrage zu Medikamentenengpässen

Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Berlin schlägt Alarm: In der Hauptstadt gibt es bereits jetzt einen Engpass bei Medikamenten.

  • Medikamentenengpässe hat es in der Vergangenheit gegeben (97 Prozent) und es gibt sie bereits JETZT (rund 82 Prozent)
  • Einige Engpässe bestehen dauerhaft und konnten somit seit dem letzten Jahr nicht behoben werden (rund 35 Prozent)
  • Über die Hälfte (61 Prozent) befürchten, dass sie Patient:innen während der Erkältungswelle nicht ausreichend mit Medikamenten versorgen können.
  • Auch Apotheken warnen Praxen vor bevorstehenden Engpässen in der Erkältungszeit (63 Prozent)

Engpässe in der Medikamentenversorgung sind schon jetzt vorhanden

Fast allen Befragten sind Engpässe in der Medikamentenversorgung aus der Vergangenheit bekannt (rund 97 Prozent). 

 

82 Prozent bestätigen sogar, dass ihre Patient:innen aktuell schon nicht mehr alle benötigten Medikamente erhalten. Bei den Kinder- und Jugendärzt:innen sind es 88 Prozent.

Engpässe bestehen dauerhaft

23 Prozent der Befragten berichten, dass die Engpässe bereits seit mindestens mehreren Monaten bestehen. Davon meinen 35 Prozent, dass diese bereits seit dem letzten Jahr andauern würden.

Vor allem Antibiotika fehlen

In fast allen Bereichen gab und gibt es Engpässe. Insbesondere die Antibiotika werden von den Befragten genannt.

Kinder- und Jugendärzt:innen: Diese Gruppe bestätigt zu 100 Prozent, dass in der Vergangenheit vor allem Antibiotika knapp waren sowie Fiebermittel (88 %). Unter „Sonstiges“ werden zudem oft Asthmamedikamente und Augentropfen genannt.

Starke Befürchtung, dass bald Engpässe drohen

Mehr als die Hälfte (rund 62 Prozent) der Befragten befürchten, dass sie ihre Patient:innen bald nicht mehr mit allen benötigten Medikamenten versorgen können. Von ihnen gehen rund 30 Prozent davon aus, dass das schon in den nächsten Wochen der Fall sein wird; rund 21 Prozent befürchten so eine Situation in diesem Herbst/Winter.

Patient:innen sind verunsichert

Auch Patient:innen befürchten Engpässe. Über die Hälfte (rund 55 Prozent) der Befragten berichten, dass Patient:innen bereits jetzt um Rezepte für eine Versorgung in den nächsten Monaten bitten.

Apotheken bestätigen die angespannte Situation

Auch die Apotheken scheinen Engpässe in der bevorstehenden Erkältungszeit zu befürchten – das berichtet die Mehrheit (rund 63 Prozent) der Befragten. 


Die Befragten

  • Befragt wurden Berliner Arztpraxen aller Fachgruppen, die Verordnungen ausstellen. 486 Praxen haben teilgenommen. 
  • 431 vollständige Datensätze sind in die Auswertung eingeflossen. 
  • Vor allem Hausärzt:innen (44 Prozent) haben sich an der Umfrage beteiligt. Weitere Fachgruppen waren insbesondere: Kinder- und Jugendärzt:innen (10 Prozent) sowie Fachärzt:innen für Nervenheilkunde (8 Prozent) und Gynäkologie (7 Prozent).