Zum Jahresbeginn längere Wartezeiten in Berliner Praxen möglich
Zum Jahresbeginn 2026 kann es in einzelnen Berliner Arztpraxen zu längeren Wartezeiten oder organisatorischen Verzögerungen kommen. Grund sind technische Anpassungen in der bundesweiten Telematikinfrastruktur (TI). Praxen, bei denen der notwendige Austausch bestimmter Komponenten noch nicht abgeschlossen ist, können einige digitale Anwendungen vorübergehend nicht nutzen. Darunter E-Rezepte, elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen (eAU), elektronische Arztbriefe sowie den Zugriff auf die elektronische Patientenakte (ePA). Auch das Einlesen der elektronischen Gesundheitskarte kann zeitweise eingeschränkt sein.
Hintergrund dieser vorübergehenden Einschränkungen ist eine verpflichtende technische Umstellung zum 1. Januar 2026: Das bisher genutzte RSA-Verschlüsselungsverfahren wird durch das modernere ECC-Verfahren ersetzt. Alle TI-Komponenten, die ausschließlich mit RSA-Verschlüsselung arbeiten, insbesondere Konnektoren sowie Heilberufs- und Praxisausweise, müssen daher ausgetauscht werden. Eine Übergangsfrist ist von der gematik als zuständiger Organisation nicht vorgesehen.
Die Kassenärztliche Vereinigung Berlin (KV Berlin) weist darauf hin, dass diese Einschränkungen Folge der bundesweit vorgeschriebenen technischen Umstellung sind. Die Aufgabe für den zeitgerechten Austausch liegt bei den Praxen selbst und den beteiligten IT-Dienstleistern und Herstellern. Dabei ist zu beachten, dass die Praxen oft nicht verantwortlich für Verzögerungen sind, da einige Anbieter der Konnektoren aktuell Lieferengpässe verzeichnen oder die Kommunikation in den vergangenen Monaten erschwert war.
„Wir bitten um Verständnis, falls es zu Jahresbeginn vereinzelt zu längeren Wartezeiten in den Berliner Arztpraxen kommt. Die KV Berlin steht in engem Austausch mit ihren Mitgliedern und hat sie über alle Kommunikationskanäle auf die technischen Änderungen vorbereitet“, so der Vorstand der KV Berlin.


