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13.09.2022

KV Berlin fordert auch für Praxen Energie-Rettungsschirm

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Dörthe Arnold
Pressesprecherin / Leiterin Kommunikationsabteilung KV Berlin


Schon wieder stehen nur die Kliniken im Fokus der Politik

Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Berlin zeigt sich wiederholt empört über die Missachtung des Bundesgesundheitsministers gegenüber der ambulanten Versorgung. Angesichts dessen Ankündigung während der Haushaltsdebatte im Bundestag, die Kliniken wegen stark steigender Betriebskosten mit einem Hilfspaket zu unterstützen, fordert die KV Berlin auch für die Praxen einen Energie-Rettungsschirm. 

„Minister Lauterbach spricht davon, die Krankenhäuser in der Energie- und Inflationskrise nicht im Stich zu lassen und sie in den kalten Monaten zu unterstützen. Wer bringt eigentlich die Praxen über den Winter? Und wie sollen die Praxen unter diesen Umständen ihrer Pflicht zur Erfüllung des Versorgungsauftrages nachkommen und die Versorgung der Patienten gewährleisten?“, heißt es seitens des KV-Vorstands.

Aufgrund der aktuellen Energiekrise rollt auf die mehr als 6500 Berliner Praxen eine enorme Kostenwelle zu. „Wir erwarten auch in den Praxen massiv steigende Strom- und Heizkosten. Die Energiekrise wird an keiner Praxis spurlos vorbeigehen“, heißt es weiter. Bereits heute erreichen die KV Meldungen von Fachgruppen, die die Auswirkungen schon jetzt spüren. „Allein die Radiologen mit ihrem hohen Anteil an technischen Geräten berichten von schwindelerregenden Preiserhöhungen ihrer Stromanbieter von bis zu 400 Prozent und fragen nach Unterstützung.“ Die Lage dürfte sich in den kommenden Wochen noch deutlich verschärfen.

„Die Energiekrise wird die ambulante Versorgung mit voller Wucht treffen, nicht nur die stromintensiven Fachgruppen wie die Radiologen, Strahlentherapeuten und Nuklearmediziner, sondern jede einzelne Praxis, jede Gemeinschaftspraxis und jedes medizinische Versorgungszentrum. Und der Gesundheitsminister denkt wieder nur an die Kliniken. Herr Lauterbach, wie oft müssen wir Ihnen eigentlich noch die Bedeutung der ambulanten Versorgung erklären? Wir fordern eine Gleichbehandlung von Kliniken und Praxen“, so der KV-Vorstand abschließend.