Praxisinformationsdienst

Aktuelle Informationen aus Ihrer KV

Praxisinformationsdienst Digitalisierung Nr. 02, 16.04.2024

In eigener Sache

Neuer Name: Aus „Sonder-PID Digitalisierung” wird „Digi-PID"

E-Learning: KV Berlin stellt Mitgliedern interaktive Lernvideos zur Verfügung

Die Digitalisierung bestimmt zunehmend den Praxisalltag. Daher bietet die KV Berlin auf ihrer Internetseite ein vielfältiges Angebot aus Erklärfilmen und kurzen E-Learnings an, um Interessierten Informationen und Unterstützung rund um die Themen E-Health und Digitalisierung zu bieten. 

Unter der Rubrik „E-Learning – Praxis@digital“ erwartet Interessierte eine Auswahl an interaktiven Erklärfilmen, die Themen wie das E-Rezept und Kommunikation im Medizinwesen, kurz: KIM, behandeln. Diese Videos bieten neben Informationen zu den einzelnen digitalen Anwendungen auch Quizze, die es ermöglichen das erworbene Wissen direkt zu testen. Die Videoreihe wird kontinuierlich erweitert. 

In der Mediathek finden sich weitere Videos, in denen Ärzt:innen und Fachexpert:innen ihre Erfahrungen sowie Tipps und Tricks zu digitalen Anwendungen teilen. Auch dort folgen weitere Videos.

Indikation trifft E-Health: E-Health im Versorgungsprozess nutzen

Wie kann der Einsatz von digitalen Tools die medizinische Versorgung bei bestimmten Indikationen verbessern? Dieser Frage widmet sich die KV Berlin im Rahmen von verschiedenen Veranstaltungen gemeinsam mit Fachärzt:innen, Patient:innen und Technologieexpert:innen. Dabei beleuchten die Teilnehmenden die Versorgungspfade verschiedener Indikationen. Gerade für chronische Erkrankungen haben E-Health Lösungen einen großen Nutzen, weshalb in den ersten drei Veranstaltungen von „Indikation trifft E-Health“ die Erkrankungen Depression, Diabetes sowie kardiologische Erkrankungen genauer betrachtet werden. Neben den drei Veranstaltungen findet außerdem das monatliche Kamingespräch statt. Interessierte können sich ab sofort anmelden:

•    Montag, 22. April, 18 Uhr: Kamingespräch*: Digitalisierung in der Praxis. Hier geht’s zur Anmeldung.
•    Mittwoch, 15. Mai, 17 Uhr: Depression trifft E-Health. Hier geht’s zur Anmeldung.
•    Dienstag, 28. Mai, 18.30 Uhr: Kardiologie trifft E-Health. Hier geht’s zur Anmeldung.
•    Mittwoch, 26. Juni, 17 Uhr: Diabetes trifft E-Health. Hier geht’s zur Anmeldung.

*Das Kamingespräch richtet sich speziell an erfahrene Ärzt:innen ab 60 Jahren.
 

Veranstaltungen zu Digitalisierung: Digitale Praxis und KI in der Medizin

Gesundheitspolitik

Papierlose Praxis: Digital-Gesetz tritt in Kraft

Nach der Unterschrift von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier erschien das „Gesetz zur Beschleunigung der Digitalisierung des Gesundheitswesens“ – Digital-Gesetz, DigiG – im Bundesgesetzblatt und trat somit in Kraft. Zeitgleich wurde auch das Gesetz zur verbesserten Nutzung von Gesundheitsdaten veröffentlicht. Mit dem Digital-Gesetz sind zahlreiche Maßnahmen verbunden, die Arztpraxen in Deutschland papierloser machen sollen: Seit Anfang dieses Jahres ist das E-Rezept für alle Ärzt:innen verpflichtend.

Sie müssen gegenüber der KV Berlin nachweisen, dass sie E-Rezepte ausstellen können. Andernfalls drohen ab Mai 2024 Honorarkürzungen um ein Prozent. Darüber hinaus wird durch das Gesetz ab 2025 die elektronische Patientenakte (ePA) für alle gesetzlich Versicherten, die nicht widersprechen, bereitgestellt (Opt-out-Verfahren). Durch das DigiG soll auch der Einsatz von Telemedizin beziehungsweise Videosprechstunde gefördert werden. 

Weitere Informationen zum Digitalgesetz sind auf der Website des BMG abrufbar.
 

KI in der Medizin: Sichere Nutzung von Gesundheitsdaten

TI-Anwendungen

Jetzt auch für Privatpatienten: das elektronische Rezept

Seit Anfang des Jahres können auch Privatversicherte der Allianz Private Krankenversicherung (APKV) das E-Rezept erhalten. Damit die Versicherten die digitalen Anwendungen nutzen können, müssen sie die Gesundheits-App des Münchener Versicherungsunternehmens installieren und eine elektronische Patientenakte einrichten. Dabei wird ein Online-Check-in nötig, um eine digitale Identität zu erstellen: Krankenversichertennummer sowie weitere Stammdaten der Versicherten werden über einen gesicherten Kanal auf digitalem Weg an die Arztpraxen geschickt.

E-Rezept: Bundesgesundheitsministerium verteidigt Card-Link-Verfahren

Das Card-Link-Verfahren ist ein sicherer Weg zum Einlösen von E-Rezepten – so zumindest sieht es das Bundesgesundheitsministerium (BMG) und verteidigt mit dieser Aussage seinen Schritt der schnellen Einführung des genannten Verfahrens. Erst Mitte März hatte sich das BMG zu diesem Schritt entschieden und diesen mit seiner eigenen Mehrheit von 51 Prozent gegen die Stimmen aller anderen Gesellschafter der gematik durchgesetzt. Somit ist das Card-Link-Verfahren, neben Gesundheitskarte, per Ausdruck oder über die E-Rezepte-App der gematik, die vierte Möglichkeit, um ein E-Rezept einzulösen.

Jetzt können ebenso Drittanbieter Smartphone-Apps entwickeln, mit denen E-Rezepte eingelöst werden können. Bislang funktionierte das nur über die App der gematik. Über die verschiedenen Apps können Patient:innen ohne vorherige Pin-Eingabe ihre Gesundheitskarte mit der NFC-Funktion ihres Smartphones einlesen und so ihr E-Rezept einlösen. Ärzte- und Apothekerschaft sowie Krankenkassen kritisieren das Vorgehen des Ministeriums und wiesen auf die Sicherheitsrisiken des Card-Link-Verfahrens hin.

E-Rezept: Erfahrungsberichte aus den Praxen

Seit Anfang dieses Jahres ist das E-Rezept verpflichtend. Aus diesem Grund fragt das KV-Blatt in seiner kommenden Ausgabe bei den Mitgliedern nach, wie sie mit dem E-Rezept zurechtkommen. Das Ergebnis zeigt deutlich: Noch existieren mit Blick auf das E-Rezept technische Schwierigkeiten. Das führt in der Folge dazu, dass Zeit verloren geht. Doch manche Ärzt:innen betonen auch, dass das neue E-Rezept Kosten einspart. „Seitdem das E-Rezept verpflichtend eingeführt wurde, benutzen wir es in unserer Praxis – wenn die Technik funktioniert. Häufig tut sie das jedoch nicht“, sagt beispielsweise Dr. Mehmet Kücükoglu, Facharzt für Allgemeinmedizin.

Für Dr. Stephanie Haarbach, Fachärztin für Dermatologie/Allergologie, sei das E-Rezept hingegen eine Bereicherung: „Das Praxispersonal ist weniger mit dem Postausgang beschäftigt.“ Das E-Rezept spare Porto und sei schnell beim Patienten. Es gebe aber auch technische Probleme. Mehr Erfahrungsberichte erscheinen im KV Blatt 03/2024 und sind kurz darauf auch im PDF auf der Internetseite der KV Berlin abrufbar.
 

Sonstiges

Schwerpunkt des nächsten Digi-PID: Alles zur elektronischen Patientenakte

Ab 2025 kommt sie für alle gesetzlichen Versicherten, die nicht aktiv widersprechen: die elektronische Patientenakte (ePA). Doch welche Daten sind noch in der ePA enthalten? Welche Vor- und Nachteile hat die ePA? Welche Herausforderungen erwarten die Ärzt:innen und Psychotherapeut:innen? Auf was müssen Leistungserbringende achten? Diese und mehr Fragen sollen in einem Schwerpunkt im kommenden Digi-PID beantwortet werden.

Neues Projekt: Digital-Lots:innen unterstützen Berliner:innen beim Umgang mit E-Health