Aus der KV Berlin
Honorarverhandlungen enden mit Einigung
Die KV Berlin und die Krankenkassenverbände haben sich im Rahmen eines Schiedsamtsverfahrens erfolgreich auf einen Kompromiss in den Honorarverhandlungen geeinigt. Die konstruktive Zusammenarbeit zwischen den Vertragspartnern legt die Basis für eine gute Versorgung – auch bereits für das kommende Jahr – und schafft gleichzeitig Raum für die Weiterentwicklung der ambulanten Strukturen. Zur erfolgreichen Einigung hat die KV Berlin auch eine Pressemitteilung herausgegeben, die Sie auf der KV-Website nachlesen können.
Eckpunkte des Honorarvertrags 2025
Die Eckpunkte* zum Honorarvertrag 2025 sehen vor, dass die Beschlüsse des Bewertungsausschusses bzgl. des regionalen Vergütungspunktwertes und der Anpassung des Behandlungsbedarfs (MGV) umgesetzt werden.
Außerdem werden die bisherigen Fördermaßnahmen (außer Hausbesuche) fortgeführt und um neue Fördermaßnahmen ab dem 01.07.2025 erweitert mit einem zusätzlichen voraussichtlichen Fördervolumen von 1,38 Mio. Euro pro Jahr außerhalb der MGV. Alle Fördermaßnahmen sind bis 2026 vereinbart.
Die KV Berlin wird die neuen Fördermaßnahmen zeitnah durch gezielte Rundschreiben ausführlich vorstellen.
Zudem konnte die KV Berlin mit den Krankenkassenverbänden zur Förderung der Sicherstellung der Strukturen des Notdienstes einen zusätzlichen Betrag von 1,5 Mio. Euro und damit insgesamt 4,8 Mio. Euro jeweils für das Jahr 2025 und 2026 vereinbaren.
*Bitte beachten Sie: Der sich aus den Eckpunkten ergebende Honorarvertrag 2025, der derzeit mit den Krankenkassenverbänden abgestimmt wird, steht noch unter dem Vorbehalt der aufsichtsrechtlichen Prüfung.
Die Ergebnisse im Überblick:
Regionaler Vergütungspunktwert gemäß Beschluss Bewertungsausschuss | +3,85 %, 12,3934 Cent (ca. +96 Mio. € in 2025) |
Anpassung Behandlungsbedarf (MGV) gemäß Beschluss Bewertungsausschuss
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-0,0666 % (ca. -1,0 Mio. € in 2025) |
Fortführung bis 2026 und Anpassung bisheriger Fördermaßnahmen
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Erhöhung voraussichtliches Fördervolumen um 900.000 € pro Jahr |
Neue Fördermaßnahmen ab 01.07.2025 bis 2026
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Wegepauschalen | Erhöhung um +2,205 % (ca. +65.000 € in 2025) |
Notdienststrukturen | Erhöhung um 1,5 Mio. € auf 4,8 Mio. € in 2025 und 2026 |
Warnhinweis: Arzneimittelmissbrauch & Arzthopping
Die AOK Nordost hat darüber informiert, dass ein Patient aufgrund massiver Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz (BtMG) aufgefallen ist:
T.C., 42 Jahre alt, ist durch das Erschleichen von Arzneimittelverordnungen (Pregabalin, Tramadol flüssig und in Tablettenform) in Kombination mit Arzthopping aufgefallen.
Wir bitten Sie, diese Information entsprechend zu beachten.
Team KV Berlin beim 23. Berliner Firmenlauf
Bei strahlendem Sonnenschein ging die KV Berlin am 21. Mai beim 23. Berliner Firmenlauf an den Start! Das KV-Berlin-Team gab alles – auf der Strecke und beim Anfeuern.
Insgesamt 150 Ärzt:innen und Mitarbeitende der KV Berlin sind im KV-Team mitgelaufen, mitgeskated oder mitgewalked. Eine Läuferin aus dem Kinderärzte-Team konnte sogar den 3. Platz unter den Damen belegen. Herzlichen Glückwunsch an alle Teilnehmer:innen.
Die KV Berlin freut sich schon auf das nächste Jahr!
Weitere Meldungen
Zulassungsbeschränkungen in mehreren Arztgruppen aufgehoben
Fachärzt:innen der Gynäkologie, der psychosomatischen Medizin und Psychotherapie, Dermatologie, Kinder- und Jugendmedizin sowie Hausärzt:innen können sich auf zusätzliche Niederlassungsmöglichkeiten b…
DMP-Vertrag Osteoporose abgeschlossen
Der Vertrag zum strukturieren Behandlungsprogramm für Osteoporose-Patient:innen tritt zum 01.04.2025 in Kraft. Die Leistungsabrechnung startet vrsl. zum 01.07.2025.
KV-Richtlinie zur Anerkennung von Praxisnetzen aktualisiert
Die angepasste Richtlinie der KV Berlin zur Anerkennung von Praxisnetzen wurde von der Vertreterversammlung am 22. Mai 2025 beschlossen und tritt mit ihrer Veröffentlichung in Kraft.
Aus der Vertreterversammlung
VV formuliert Forderungen an die neue Regierung
In der Sitzung der Vertreterversammlung (VV) am 22. Mai haben die VV-Mitglieder ein Forderungspapier an die neue Bundesregierung verfasst. Das Papier greift sechs zentrale Punkte auf:
- Eine echte Patientensteuerung
- Wertschätzung gegenüber der ambulanten Arbeit
- Entbudgetierung – auch bei Fachärzt:innen
- Finanzierbarkeit
- Entbürokratisierung und Digitalisierung
- Finanzierung der ambulanten Weiterbildung
Außerdem diskutierte die Vertreterversammlung aktuelle Themen rund um die ambulante Versorgung, unter anderem wurden auch die Eckpunkte des Honorarvertrags 2025 erläutert.
Alle Informationen zu Beschlüssen und zu Terminen der Vertreterversammlung finden Sie auf der KV-Website.
Aus der Gesundheitspolitik
KBV-Vertreterversammlung: Patientensteuerung im Fokus
Vor dem Hintergrund des im Koalitionsvertrag vereinbarten Primärarztsystems hat die KBV-Vertreterversammlung ein eigenes Konzept zur Patientensteuerung beschlossen. Es sieht zur Regelversorgung vor, dass gesetzlich Krankenversicherte einen Vertragsarzt oder eine Vertragsärztin wählen, der als erster Ansprechpartner bzw. erste Ansprechpartnerin die Steuerung übernimmt und den weiteren Behandlungsverlauf koordiniert. Als Primärärzt:innen sollen Hausärzt:innen, Kinder- und Jugendärzt:innen sowie Gynäkolog:innen fungieren.
Die 116117 ergänzt dort, wo es keiner Patientensteuerung bedarf oder wo es keinen Hausarzt gibt. Für solche Fälle sollte die 116117 die erste Anlaufstelle sein, über die ein fachärztliches Terminangebot mit einer Termingarantie unterbreitet werden könne.
Alle Reden der KBV-Vertreterversammlung sowie eine Aufzeichnung der Veranstaltung finden Sie bei der KBV.
Hausärztliche Leistungen ab Oktober entbudgetiert
Der Erweiterte Bewertungsausschuss hat das Verfahren der Entbudgetierung beschlossen. Damit können Leistungen der allgemeinen hausärztlichen Versorgung ab 1. Oktober in voller Höhe vergütet werden. Danach werden ab Oktober alle Leistungen des EBM-Kapitels 3 und die hausärztlichen Hausbesuche (GOP 01410 bis 01413 sowie 01415) ohne Budgetierung bezahlt. Die restlichen Leistungen verbleiben in der morbiditätsbedingten Gesamtvergütung (MGV).
Zur Finanzierung der Leistungen wird es künftig einen neuen Honorartopf für Hausärzt:innen, die sogenannte Hausarzt-MGV, geben. Darin fließen die Gelder, die jetzt in der MGV für die Leistungen enthalten sind, die ab Oktober ohne Budgetierung bezahlt werden.
Weitere Informationen zu dem Thema erhalten Sie in der KBV-PraxisNachricht.
„Wir sind für Sie nah“: Kampagne startet in neue Phase
Die Kampagne der KBV und der KVen „Wir sind für Sie nah“ startet in eine neue Phase. Nachdem im vergangenen Jahr KBV und Kassenärztliche Vereinigungen mit dem Ziel starteten, Politik und Bevölkerung für die Situation der rund 100.000 Praxen im Land zu sensibilisieren, steht jetzt die wirtschaftliche Bedeutung der mittelständisch geprägten Strukturen in der ambulanten Versorgung im Vordergrund. „Rund 100.000 ärztliche und psychotherapeutische Praxen mit einer Bruttowertschöpfung von rund 52 Milliarden Euro und nahezu 800.000 Arbeitsplätzen – das sind mehr als in der Automobilindustrie – sind natürlich ein wesentlicher Faktor in der Wertschöpfung und in der Stabilität des Wirtschaftsstandorts Deutschland“, sagte Dr. Andreas Gassen, KBV-Vorstandschef, in einem Video-Statement.
Mehr zur Kampagnen erfahren Sie auf der Kampagnenseite „Praxenland“.
Für die Praxis
Hitzeschutz: Informationskampagne „Bärenhitze“ klärt über Hitzeschutz auf
Die KV Berlin engagiert sich als Teil des Aktionsbündnisses Hitzeschutz Berlin für das Thema Hitzeschutz in der Hauptstadt. Mit der Informationskampagne „Bärenhitze“, die federführend vom Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGeSo) in Abstimmung mit der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege und in Kooperation mit dem Aktionsbündnis Hitzeschutz Berlin organisiert wurde, wird durch umfangreiche Aufklärung und Prävention auf die Gefahren von extremer Hitze bei der Berliner Bevölkerung sowie bei Tourist:innen aufmerksam gemacht. Auch dieses Jahr wird die Kampagne fortgesetzt.
Neben Flyern und Außenwerbung informiert das LAGeSo auch auf einer Kampagnen-Website. Neben Ernährungs-, Gesundheits- und Abkühlungstipps, sind dort auch weiterführende Links zu wichtigen Ansprechpartner:innen beim Hitzeschutz sowie Präventionsmaßnahmen der Stadt Berlin hinterlegt.
Tipps für die Praxis
- Nutzen Sie die Informationsmaterialien, um Ihre Patient:innen rund um das Thema Hitzeschutz zu informieren. Auf der Website des LAGeSo finden Sie beispielsweise zahlreiche Flyer, die Sie in Ihrer Praxis auslegen können.
- Weisen Sie ihre Patient:innen direkt auf die gesundheitlichen Gefahren bei sehr hohen Temperaturen hin und wie man sich am besten gegen extreme Hitze schützen kann.
- Legen Sie einen Hitzeschutzplan für Ihre Praxis an. Informationsmaterial stellt die KBV zur Verfügung. Auf der Website des Aktionsbündnis Hitzeschutz Berlin finden Sie Musterhitzeschutzpläne für ambulante Praxen sowie Informations- und Schulungsmaterialien.
Weitere Meldungen
PraxisBarometer 2025: Befragung zur Digitalisierung gestartet
Bei der ersten Runde der Online-Befragung wurden gezielt 8.700 Praxen angeschrieben. Voraussichtlich Ende Juni wird die Befragung dann für alle Ärzt:innen und Psychotherapeut:innen geöffnet.
KV-Connect wird Ende Oktober abgeschaltet
Der Kommunikationsdienst KV-Connect wird am 20. Oktober 2025 abgeschaltet. Der Datenaustausch für die meisten Anwendungen läuft danach komplett über den KIM-Dienst.
Aktuelle Pressemitteilungen der KV Berlin
KV Berlin fordert ganzheitliche Versorgungssteuerung
Bundesgesundheitsministerin plant ein Primärarztsystem über Hausärzt:innen
Erfolgreiche Honorarverhandlungen in Berlin: Selbstverwaltung stellt ambulante Versorgung sicher
Krankenkassen/-verbände und KV Berlin einigen sich