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20.02.2024

DMP Adipositas beschlossen

Disease-Management-Programm

Der Text gibt den Sachstand zum Zeitpunkt der Veröffentlichung wieder. Über ggf. weitere Neuigkeiten zum Thema wird an anderer Stelle informiert.


Weitere Informationen

KBV-PraxisNachricht
Beschluss des G-BA (noch nicht in Kraft getreten)
DMP (Besondere Versorgungsformen)

Voraussichtlich zum 1. April 2024 tritt ein Beschluss des G-BA zu einem neuen Disease-Management-Programm Adipositas in Kraft.

Für Erwachsene mit Adipositas wurde ein neues Disease-Management-Programm (DMP) entwickelt. Nach Inkrafttreten des Beschlusses des Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) können hierzu Details geregelt werden. 

Ziel des neuen DMP ist es, den Verlauf dieser chronischen Erkrankung durch eine strukturierte leitliniengerechte Behandlung positiv zu beeinflussen. Die Programminhalte sowie die Einschlusskriterien hat der G-BA festgelegt. Der Beschluss wird derzeit vom Bundesgesundheitsministerium (BMG) geprüft. 

Inhalte des Programms

Mit dem DMP sollen durch Verhaltensänderungen eine Gewichtsreduktion und dauerhafte Gewichtsstabilisierung erreicht und damit das Risiko für Folgeschäden der Adipositas verringert werden. Dazu erhalten DMP-Teilnehmende ein multimodales Schulungsangebot sowie individualisierte Empfehlungen zu Ernährung und Bewegung. Damit liegt der Fokus des DMP auf der konservativen Therapie. Die Anforderungen wurden auf der Grundlage aktueller internationaler und nationaler Leitlinien formuliert.

Teilnahmekriterien

Einschreiben können sich Erwachsene mit einer Adipositas, das heißt mit einem Body-Mass-Index (BMI) ab 30. Die Empfehlungen für Kinder und Jugendliche mit Adipositas werden beraten und voraussichtlich 2024 ergänzt.

Menschen mit einem BMI zwischen 30 und 35 müssen zusätzlich mindestens eine Begleiterkrankung wie Bluthochdruck oder Diabestes Typ 2 haben. Ab einem BMI von 35 müssen keine weiteren Begleiterkrankungen vorliegen, um an dem DMP teilnehmen zu können. Grundlegende Voraussetzung für alle Teilnehmenden am DMP ist die Fähigkeit und Motivation, sich am multimodalen Schulungsangebot zu beteiligen. Die regelmäßigen DMP-Konsultationen sollen dazu beitragen, dass Lebensstiländerungen langfristig beibehalten werden. Durch Ernährungsumstellung und körperliches Training soll insbesondere Diabetes Typ 2 vermieden werden.

Hausärzt:innen übernehmen die Koordination im Programm Adipositas, fachärztlich können die Patient:innen von Internist:innen betreut werden.

Nichtbeanstandung abwarten

Bei Nichtbeanstandung des Beschlusses durch das BMG treten die Anforderungen an das neue DMP Adipositas voraussichtlich am 1. April 2024 in Kraft. Im Anschluss können die Kassenärztlichen Vereinigungen mit den Krankenkassen vor Ort in Vertragsverhandlungen gehen.