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29.07.2020

Pertussis-Impfung für Schwangere

Neue Leistung
Der Text gibt den Sachstand zum Zeitpunkt der Veröffentlichung wieder. Über ggf. weitere Neuigkeiten zum Thema wird an anderer Stelle informiert.

Schwangere haben seit 10. Juli Anspruch auf eine Impfung gegen Keuchhusten (Pertussis). Damit können werdende Mütter nicht nur sich selbst, sondern auch ihr Kind besser vor der Krankheit schützen.

Mit der Änderung der Schutzimpfungs-Richtlinie setzt der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) eine Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) um. Die STIKO empfiehlt, dass sich Frauen zu Beginn des letzten Schwangerschaftsdrittels gegen Pertussis immunisieren lassen sollten. Besteht eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für eine Frühgeburt, sollte die Impfung ins zweite Schwangerschaftsdrittel vorgezogen werden. Wird die Impfung versäumt, rät die STIKO, dass sich die Mutter bevorzugt in den ersten Tagen nach der Geburt impfen lassen sollte, sofern ihre letzte Impfung gegen Pertussis zehn oder mehr Jahre zurückliegt.

Enge Haushaltskontaktpersonen (zum Beispiel Eltern, Geschwister und Freunde) sowie Betreuende (zum Beispiel Tagesmütter oder -väter, Babysitter, gegebenenfalls Großeltern) eines Neugeborenen können sich ebenfalls gegen Pertussis impfen lassen. Sie haben alle zehn Jahre einen Anspruch auf diese Leistung. Die Impfung sollte möglichst spätestens vier Wochen vor der Geburt des Kindes erfolgt sein.

Grundlage für die Vergütung der Pertussis-Impfung ist die aktuelle Impfvereinbarung der KV Berlin mit verschiedenen Krankenkassen. Dabei gilt die Symbolnummer 89300.

Zum Ziel der Impfung: Bei der Impfung gehen während der Schwangerschaft Antikörper der Mutter gegen die Krankheit auf das Kind über. Dadurch ist es möglich, einen Nestschutz für das neugeborene Kind zu erreichen, das in den ersten Lebenswochen noch nicht geimpft werden kann. Ziel ist es, die Zahl der Erkrankungen, Krankenhausaufenthalte und Todesfälle durch eine Infektion mit den Bordetella-pertussis-Bakterien bei Neugeborenen und jungen Säuglingen zu reduzieren. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts treten bei Säuglingen bis zum Alter von drei Monaten rund 200 Erkrankungen jährlich auf, oft mit einem schweren Verlauf.