Schliessen
InstagramYoutube

Zurück

03.12.2021

Viel wichtiger: Mehr Impfstoff! Faire Verteilung!

Kontakt

Dörthe Arnold
Pressesprecherin / Leiterin Kommunikationsabteilung KV Berlin

Keine weiteren Player im Impfprozess

Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Berlin hält nichts von dem Beschluss der gestrigen Konferenz der Bundeskanzlerin mit den Bundesländern, Apotheken und Zahnarztpraxen Covid-19-Impfungen übertragen zu wollen. „Wir wiederholen es noch einmal: In den impfenden Praxen gibt es zurzeit nicht ausreichend Impfstoff. Anstatt neue Player mit ins Boot zu holen, sollte die Politik prioritär dafür sorgen, dass die Praxen mit so viel Impfstoff beliefert werden, wie sie benötigen, und der Impfstoff fair verteilt wird“, heißt es seitens des KV-Vorstands. So wie es aktuell laufe, ginge es jedenfalls nicht.

Ein Beispiel: Eine gynäkologische Praxis in Berlin hat vergangene Woche fünf Biontech-Vials á sechs Impfstoffdosen bestellt. Dies entspricht der derzeit möglichen, maximalen Biontech-Bestellmenge pro Woche. Anstatt der bestellten Menge wurde Anfang dieser Woche dann aber nur ein Vial geliefert. Für die Praxis ist das ein Desaster. Warum? Die Praxis betreut sehr viele Schwangere, die laut Stiko mit Biontech geimpft werden müssen. Auf andere Impfstoffe wie Moderna auszuweichen, ist nicht möglich. Da die schwangeren Frauen einem besonderen Risiko ausgesetzt sind, ist die Not groß, denn allein in dieser Woche können von 30 geplanten Impfungen bei Schwangeren nur sechs durchgeführt werden. Zusätzlich zu den organisatorischen Problemen, die aufgrund der geringeren Impfstofflieferungen bestehen, muss die Praxis nun auch noch entscheiden, welche Schwangere eine Impfung erhält und welche nicht.

„Das ist nur einer von zahlreichen Hilferufen, der uns die letzten Tage erreicht hat. Hier stimmt definitiv etwas mit der Verteilung nicht, von der aktuellen Impfstoffbegrenzung einmal ganz zu schweigen. Es muss dringend nachgebessert werden. Die Impfstoffverteilung muss transparent und aus unserer Sicht auch fachgebunden ablaufen“, heißt es abschließend.