Vorbereitungen für Impfstart am 04.01.2021 laufen auf Hochtouren
Seit gestern können sich auch Nicht-Vertragsärzte bei der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Berlin in die Dienstpläne für die Impfzentren eintragen. Voraussetzungen für die Teilnahme sind unter anderem eine deutsche Approbation und Impferfahrungen. „Wir freuen uns über jede Kollegin und jeden Kollegen, der uns dabei unterstützt, die Berliner Bevölkerung zu impfen“, heißt es von Seiten des Vorstands der KV Berlin. Die Anmeldung erfolgt über die KV-Website. Bereits Anfang letzter Woche hat die KV Berlin ihre Mitglieder zur Teilnahme am Impfen aufgerufen. Bisher haben sich mehr als 800 in die Dienstpläne eingetragen. „Die große Bereitschaft zeigt uns, dass wir auch diese Aufgabe meistern werden“, bedankt sich der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Dr. Burkhard Ruppert für die bisherige Unterstützung. Er sei zuversichtlich, dass sich auch für die kommenden Monate ausreichend Ärztinnen und Ärzte melden werden.
Die nächste Herausforderung steht bereits vor der Tür. „Seit gestern steht fest, dass sich durch die verzögerte Anlieferung der Impfdosen der von der Senatsverwaltung für Gesundheit ursprünglich geplante Start der Impfzentren vom 15. Dezember 2020 auf den 4. Januar 2021 verschieben wird. Demzufolge müssen wir unsere Dienstplanung noch einmal ändern, sind aber zuversichtlich, dass die Berliner Vertragsärzte ab Januar 2021 die Impfungen zahlreich unterstützen“, so Vorstandsmitglied Günter Scherer. Über die neue Situation hat die KV Berlin ihre Mitglieder bereits gestern in Kenntnis gesetzt. Ab sofort sind die Dienste für die Impfzentren ab dem 4. Januar freigeschaltet. Die 32 mobilen Teams, die die Pflegeeinrichtungen anfahren werden, sollen laut aktueller Planung der Senatsverwaltung ab dem 28. Dezember einsatzbereit sein. Die KV Berlin hat derzeit für die Impfzentren ein Zwei-Schicht-System etabliert. Dadurch wird es Vertragsärzten besser möglich sein, Praxisbetrieb und Impftätigkeit miteinander zu vereinbaren. Für die Impfzentren sind pro Tag 180 Schichten und für die mobilen Teams 32 Tagesschichten zu besetzen.
„Auch wenn bisher ungewiss ist, wann wie viele Impfdosen in Berlin eintreffen, gehen wir vom 4. Januar als Starttermin für das Impfen aus. Wir fahren zurzeit auf Sicht, und das wird sich so bald nicht ändern. Nicht zuletzt ist der Aufbau und Betrieb der Impfstrukturen für alle Beteiligten eine Herausforderung von neuer Dimension“, so Ruppert. Wichtig sei es, diese gesamtgesellschaftliche Aufgabe gemeinsam zu meistern. Dies fange bei der Einhaltung der AHA-Regeln an und höre bei einer hohen Impfbereitschaft der Bevölkerung auf.
Mit Blick auf die als Referentenentwurf vorliegende Coronavirus-Impfverordnung appelliert die KV an die Politik, die Praxen nicht noch stärker zu belasten. Von den Niedergelassenen könne nicht verlangt werden zu entscheiden, welche Risikopatienten Anspruch auf eine vorrangige Impfung haben; diese Verantwortung müsse die Politik übernehmen. „Sollte es so kommen, erwarten wir unsägliche Diskussionen in den Praxen und eine Behinderung der Versorgungsstruktur. Davor möchten wir unsere Mitglieder schützen“, so Ruppert.