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01.07.2020

Ambulante Versorgung ist gut gerüstet, um die aktuelle Situation in Berlin aufzufangen

Kontakt

Dörthe Arnold
Pressesprecherin / Leiterin Kommunikationsabteilung
030 / 31 003-681

Rückgang bei Testzahlen, KV konzentriert sich auf eigene Strukturen

Der starke Rückgang der Testzahlen in den drei Corona-Abklärungsstellen mit KV-Beteiligung, der anhaltende Rückgang bei den Infektionszahlen in Berlin und die mittlerweile guten Voraussetzungen für Tests in den Arztpraxen haben die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Berlin dazu veranlasst, die Kooperation mit Vivantes und dem Evangelischen Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge zum 30. Juni zu beenden. Konkret geht es um die Abklärungsstellen im Vivantes Klinikum Prenzlauer Berg und im Wenckebach-Klinikum sowie um die Abklärungsstelle im Evangelischen Krankenhaus, die Mitte März temporär eingerichtet worden waren.

„In den vergangenen Wochen sind immer weniger Menschen in die Abklärungsstellen gekommen, um sich testen zu lassen, sodass wir den Nutzen hinterfragen mussten“, begründet der stellvertretende KV-Vorsitzende Dr. Burkhard Ruppert die Entscheidung, die Kooperation zu beenden. Und mittlerweile sei die ambulante Versorgung in Berlin sehr gut gerüstet, um bei Bedarf selbst testen zu können. „Wer den Verdacht hat, mit dem Coronavirus infiziert zu sein, kann bereits seit geraumer Zeit einen Abstrich in den meisten der Berliner Hausarztpraxen vornehmen lassen“, so Ruppert. Hier gilt nach wie vor: Patienten mit Krankheitssymptomen kontaktieren ihre Hausarztpraxis im ersten Schritt telefonisch.

Neben der Ausstattung der mehr als 6500 Praxen mit Schutzausrüstung hat die KV Berlin ein Netz von Covid-19-Praxen ins Leben gerufen. In 30 Covid-19-Praxen, die sich auf ganz Berlin verteilen, können sich Patienten mit Verdacht auf Covid-19 testen und behandeln lassen. An eine Covid-19-Praxis kann sich wenden, wer an typischen Erkältungs- bzw. Grippesymptomen leidet und keinen eigenen Hausarzt hat bzw. dieser nicht selbst Tests durchführt.

Ebenfalls weitergeführt wird das Covid-Care-Projekt. Der Ansatz dieses Versorgungsangebotes, das es aktuell nur in Reinickendorf gibt, besteht darin, dass Patienten mit einer Covid-19-Infektion, die sich in häuslicher Quarantäne befinden, engmaschig medizinisch betreut werden, um bei einer möglichen Verschlechterung des Gesundheitszustandes gegensteuern zu können. Hier gibt es aktuell Überlegungen, das Projekt bei Bedarf auf ganz Berlin auszuweiten.

„Die vergangenen Monate haben uns gezeigt, dass Krise keine Sektorengrenzen kennt und wir schnell gemeinsame Lösungen finden konnten“, lobt der KV-Vorstand die Zusammenarbeit zwischen ambulanter und stationärer Versorgung und das gute Miteinander von niedergelassenen Ärzten, KV-Mitarbeitern und Krankenhausmitarbeitern in den drei Abklärungsstellen. In Berlin seien in kürzester Zeit Strukturen ins Leben gerufen worden, die beim Umgang mit der Corona-Pandemie geholfen haben – gute Voraussetzungen, um bei einer möglichen „zweiten Welle“ schnell reagieren zu können. „Und sollte es die aktuelle Situation notwendig machen, werden wir entsprechend reagieren“, so Ruppert.

Bei leichten Erkältungssymptomen wie Husten, Halskratzen und erhöhter Temperatur gilt weiterhin: Zu Hause zu bleiben, Abstand halten und sich auf eine mögliche Infektion mit dem Coronavirus testen lassen. Wer schwere Erkältungssymptome entwickelt, ruft die 116117 an.

Darüber hinaus unterstützt die KV Berlin die Nutzung der Corona-Warn-App. Die App ist ein wichtiges Instrument, um Infektionsketten nachzuverfolgen und zu unterbrechen. So können die Gesundheitsbehörden frühestmöglich reagieren und erforderliche Maßnahmen, wie zum Beispiel eine Testung, anordnen.