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20.04.2020

COVID-19 wird auch in kommenden Monaten in der ambulanten Versorgung ein Thema sein

Kontakt

Dörthe Arnold
Pressesprecherin / Leiterin Kommunikationsabteilung
030 / 31 003-681

KV Berlin startet alternative Versorgungsangebote

Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Berlin startet in dieser Woche mit zwei Covid-19-Versorgungsangeboten – zum einen für Patienten mit Verdacht auf eine Covid-19-Infektion und zum anderen für Patienten, deren Infektion bestätigt ist und die sich in Quarantäne befinden.

In 19 sogenannten Covid-19-Praxen in den Bezirken Pankow, Lichtenberg, Neukölln, Tempelhof-Schöneberg, Mitte, Treptow-Köpenick, Friedrichshain-Kreuzberg, Spandau, Reinickendorf und Charlottenburg-Wilmersdorf können sich Patienten mit Verdacht auf Covid-19 behandeln lassen. An eine Covid-19-Praxis kann sich wenden, wer an typischen Erkältungs- bzw. Grippesymptomen leidet und keinen eigenen Hausarzt hat bzw. dieser aktuell keine Patienten behandelt, weil er zum Beispiel keine ausreichenden Schutzmaßnahmen gewährleisten kann. Das zweite neue Versorgungsangebot „Covid-Care“ wird zunächst im Bezirk Reinickendorf getestet. Der zentrale Ansatz dieses Versorgungsangebotes besteht darin, dass Patienten mit einer Covid-19-Infektion, die sich in Quarantäne befinden, von einem ärztlich überwachten Monitoring profitieren.

„Erfreulicherweise konnte die Verbreitung des Coronavirus in Berlin verlangsamt werden, trotzdem müssen wir uns darauf einstellen, dass Covid-19-Infektionen auch in den kommenden Monaten eine große Herausforderung für die ambulante ärztliche Versorgung bleiben werden“, begründet der Vorstand der KV Berlin die Entscheidung, neben dem regulären Praxisbetrieb Alternativen zur Behandlung von Patienten mit Verdacht auf eine Covid-19-Infektion oder infizierten Patienten anzubieten. Auch wenn die Mehrheit der Praxen aktuell eine Grundausstattung an Schutzausrüstung vorweisen kann, reiche diese nur auf absehbare Zeit. Darüber hinaus gebe es Praxen, die zum Beispiel auf Grund kleinerer Räumlichkeiten nicht die nötigen Schutzmaßnahmen treffen können, um Patienten mit Verdacht auf eine Covid-19-Infektion von den anderen Patienten zu trennen. „Da wir beim Thema Covid-19 in den Praxen noch keine Entspannung sehen, haben wir uns für diese Entlastungsmöglichkeiten entschieden“, heißt es weiter.

Das Covid-Care-Konzept wurde gemeinsam mit niedergelassenen Ärzten entwickelt und wird ab Mittwoch im Bezirk Reinickendorf erprobt. Ziel ist es, dass Patienten mit einer Covid-19-Erkrankung per Telefon engmaschig medizinisch betreut werden, um bei einer Verstärkung von Symptomen schnell reagieren zu können. Das Konzept sieht vor, dass Patienten, die sich aufgrund eines positiven Covid-19-Tests in einer verordneten Quarantäne befinden, sich zunächst telefonisch bei ihrem Hausarzt melden und diesen über das Testergebnis informieren. Sollte der Patient keinen Hausarzt haben, kann die Terminservicestelle der KV Berlin einen Hausarzt vermitteln. Um den Gesundheitszustand des Patienten in der Quarantäne zu begleiten, ruft der Hausarzt bei Bedarf mehrmals am Tag den Patienten zu Hause an. Sollten sich die Symptome des Patienten verstärken, kann der Hausarzt einen Covid-Care-Arzt für einen Hausbesuch beauftragen. Covid-Care-Ärzte sind niedergelassene Haus- und Fachärzte, die den Patienten zuhause untersuchen. Dem Covid-Care-Arzt wird ein Fahrer des ärztlichen Bereitschaftsdienstes der KV Berlin zur Verfügung gestellt.

Informationen zu COVID-19-Praxen in Berlin:

Alle COVID-19-Praxen haben die nötigen Schutzmaßnahmen getroffen. Es ist sichergestellt, dass Patienten mit Verdacht auf eine Covid-19-Infektion getrennt von nicht Corona infizierten Patienten behandelt werden. Für alle Standorte gilt: Die Patienten sollen nicht einfach in die Praxis gehen, sondern unbedingt vorher anrufen oder online einen Termin buchen.