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16.03.2020

KV Berlin: Der Zusammenbruch der ambulanten Versorgung muss verhindert werden!

Kontakt

Dörthe Arnold
Pressesprecherin / Leiterin Kommunikationsabteilung
030 / 31 003-681

Schutzausrüstungen für Praxen treffen nicht ein

Bis heute konnten die mehr als 6.500 Berliner Praxen nicht mit der dringend benötigten Schutzausrüstung ausgestattet werden. Die beim Bundesbeschaffungsamt durch die Bundesregierung bestellte Schutzausrüstung für alle Kassenärztlichen Vereinigungen bundesweit wurde bisher nicht geliefert, und laut Aussage der Kassenärztlichen Bundesvereinigung gegenüber der KV Berlin wird dies auch in nächster Zeit nicht der Fall sein. „Wir stehen jetzt vor einem riesigen Problem: Die niedergelassenen Ärzte, die sich, ihre Mitarbeiter und noch nicht infizierte Patienten schützen müssen, können die Regelversorgung ohne Schutzausrüstung nicht mehr aufrechterhalten“, muss Dr. Burkhard Ruppert, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Berlin, verkünden. Bisher habe in vielen Praxen das Schutzmaterial, das im Rahmen eines normalen Betriebes ausreichend vorhanden ist, genügt, doch mit Fortschreiten der Corona-Pandemie werde dringend Nachschub benötigt. Immer mehr Praxen würden sich bei der KV Berlin melden und ankündigen, dass sie unter diesen Bedingungen zwingend schließen müssen.

„Die KV Berlin steht zu 100 Prozent hinter der Entscheidung, dass ein Fokus in dieser Krise auf die Krankenhäuser und deren Vorbereitung auf viele Intensivpatienten gerichtet sein muss. Trotzdem dürfen wir nicht aus dem Blick verlieren, was passieren wird, wenn immer mehr Praxen schließen müssen und dadurch die ambulante Regelversorgung zusammenbricht“, so Ruppert. Die ambulante Versorgung dürfe nicht vergessen werden, da sich diese vor allem um die älteren und chronisch-kranken Menschen kümmert.

Ruppert denkt dabei zum Beispiel an Dialysepraxen, deren Patienten, sollte der Betrieb nicht mehr aufrechterhalten werden können, in lebensbedrohliche Situationen geraten. „Hierzu haben wir bereits konkrete Meldungen von zwei Dialysepraxen, die uns darüber informiert haben, dass insbesondere Desinfektionsmittel fehlen. Wir appellieren deshalb mit großer Ernsthaftigkeit an die Politik, die fehlende Schutzausrüstung und Desinfektionsmittel zu besorgen“, so Ruppert. Darauf wird die KV Berlin noch heute in Schreiben an das Bundesgesundheitsministerium und andere Entscheider hinweisen.

Ein kleiner Lichtblick: Die Lieferung der von der KV Berlin bestellten Schutzausrüstung für die Fahrzeuge des ärztlichen Bereitschaftsdienstes (ÄBD) ist fast vollständig eingetroffen. Somit kann die KV Berlin neben dem gemeinsamen Fahrdienst mit der Berliner Feuerwehr zeitnah auch wieder mit den ÄBD-Fahrzeugen dabei unterstützen, immobile Patienten mit schweren Erkältungssymptomen zu Hause und in Pflegeheimen aufzusuchen und gegebenenfalls Tests durchzuführen. Die KV Berlin ist auch weiterhin andernorts auf der Suche nach Schutzausrüstung.

Bitte unbedingt beachten:

  • Personen, die sich in den drei Abklärungsstellen Vivantes Klinikum Prenzlauer Berg, Vivantes Wenckebach-Klinikum und Evangelisches Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge haben testen lassen und deren Test positiv ist, werden von der KV Berlin nach Vorlage des Testergebnisses umgehend kontaktiert. Darüber hinaus wird das Gesundheitsamt Kontakt zu den positiv getesteten Personen aufnehmen.
  • Personen, deren Testergebnis negativ ist, erhalten von der KV Berlin keine Nachricht; diese Patienten können 3 bis 4 Tage nach Test davon ausgehen, dass sie negativ getestet wurden.
  • Die KV Berlin bittet alle in den drei genannten Abklärungsstellen getesteten Personen darum, nicht die 116117 anzurufen, um die Testergebnisse zu erfragen; die Leitstelle kann 1.) dazu keine Auskunft geben und 2.) wird die Leitung für ambulante Notfälle blockiert.