Corona Abklärungsstellen sind kein Platz für RKI-Fälle 1 und 2
Berliner, die laut Robert-Koch-Institut zu den Verdachtsfällen der Gruppe 1 und 2 zählen – das heißt, respiratorische Symptome (mit oder ohne Fieber) aufweisen und Kontakt zu bestätigten Fällen hatten bzw. sich in Risikogebieten aufgehalten haben –, sollten aus Sicht der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Berlin auch weiterhin unbedingt zu Hause bleiben und, wie bisher von der Senatsverwaltung für Gesundheit kommuniziert, die Hotline des Berliner Senats (Tel.: 90 28 28 28) anrufen. „Auf keinen Fall sollten diese Verdachtsfälle eine der aktuell sechs Abklärungsstellen in Berlin aufsuchen. Denn dort könnten sie Menschen mit dem Virus anstecken, die aktuell nicht zu den RKI-Verdachtsgruppen 1 und 2 gehören, sich aber auf Grund einer Erkältungssymptomatik testen lassen möchten“, appelliert Dr. Burkhard Ruppert, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der KV Berlin, an die Bevölkerung.
Bisher gelte die Regelung, dass die RKI-Verdachtsgruppen 1 (Symptome + Kontakt zu bestätigtem Corona-Fall) und 2 (Symptome + Aufenthalt in Risikogebieten) zu Hause bleiben sollen, die Senatshotline kontaktieren oder den telefonischen Kontakt zu ihrer Hausarztpraxis suchen, und sich nach positivem Test das Gesundheitsamt um die infizierten Personen kümmert. „Es kann nicht sein, dass wir einerseits versuchen, mögliche infizierte Patienten aus den Praxen rauszuhalten, aber diese andererseits in die Abklärungsstellen laufen lassen. Das ist aus medizinischer Sicht nicht nachvollziehbar“, so Ruppert. In den drei Corona-Abklärungsstellen, in denen seit Montag Ärzte der KV Berlin die Diagnostik durchführen – Vivantes Klinikum Prenzlauer Berg, Vivantes Wenckebach-Klinikum und Evangelisches Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge – wurden auch Menschen getestet, die zu den RKI-Verdachtsgruppen 1 und 2 gehören. Ruppert: „Diese Menschen befanden sich mit allen anderen im Wartebereich der Abklärungsstellen. Das müssen wir ganz schnell ändern.“
Hinsichtlich der Schutzausrüstung kann die KV Berlin positive Nachrichten verkünden. „Mit Unterstützung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, der Krankenkassen und der Bundesregierung ist es gelungen, dass alle Kassenärztlichen Vereinigungen zeitnah Schutzausrüstung – FFP2-Masken, Mund-Nasen-Schutz, Schutzkittel und Schutzbrillen – erhalten. Diese werden wir nach Erhalt umgehend an unsere Praxen verteilen“, so Ruppert. Zusätzlich dazu konnte die KV Berlin eine weitere Lieferung von Schutzausrüstung ordern. Damit können voraussichtlich in der kommenden Woche dann auch die Fahrzeuge des ärztlichen Bereitschaftsdienstes (ÄBD) ausgestattet werden, sodass neben dem gemeinsamen Fahrdienst mit der Berliner Feuerwehr auch die ÄBD-Fahrzeuge dabei unterstützen können, immobile Patienten mit schweren Erkältungssymptomen zu Hause und in Pflegeheimen aufzusuchen. „Wir danken allen Beteiligten für die Unterstützung. So können wir jetzt auch dafür sorgen, dass unsere Ärzte und deren Mitarbeiter in den Praxen gegen eine mögliche Infektion geschützt sind“, so Ruppert.
Bitte unbedingt beachten:
- Personen, die sich in den drei Abklärungsstellen Vivantes Klinikum Prenzlauer Berg, Vivantes Wenckebach-Klinikum und Evangelisches Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge haben testen lassen und deren Test positiv ist, werden von der KV Berlin nach Vorlage des Testergebnisses umgehend kontaktiert. Darüber hinaus wird das Gesundheitsamt Kontakt zu den positiv getesteten Personen aufnehmen.
- Personen, deren Testergebnis negativ ist, erhalten von der KV Berlin keine Nachricht; diese Patienten können 3 bis 4 Tage nach Test davon ausgehen, dass sie negativ getestet wurden.
- Die KV Berlin bittet alle in den drei genannten Abklärungsstellen getesteten Personen darum, nicht die 116117 anzurufen, um die Testergebnisse zu erfragen; die Leitstelle kann 1.) dazu keine Auskunft geben und 2.) wird die Leitung für ambulante Notfälle blockiert.