Praxisinformationsdienst

Aktuelle Informationen aus Ihrer KV

Praxisinformationsdienst Sonderausgabe Ukraine, 07.03.2022

Ambulante Behandlung geflüchteter Menschen aus der Ukraine: Aktueller Stand

Über 500 Praxen haben sich mittlerweile gemeldet, dass Sie geflüchtete Menschen aus der Ukraine ab sofort kostenfrei behandeln – die KV Berlin ist überwältigt von der großen Resonanz und dem Engagement! Interessierte Praxen können sich weiterhin über diese Abfrage melden. 

(Aktualisiert 16.03.2022, 10.35: Um die Abfrage auszufüllen loggen Sie sich bitte im Mitgliederbereich der Website ein.)

So kommen Sie zur Abfrage im Mitgliederbereich:
- Melden Sie sich im Mitgliederbereich der Website an: Anmelde-Link
- Geben Sie Ihre BSNR oder LANR sowie das dazugehörige Passwort für den Login ein (Zugangsdaten wie für das Online-Portal).
- Auf der Startseite des Mitgliederbereichs finden Sie links die Abfrage „Medizinische Versorgung für Ukraine-Geflüchtete"

Die Liste der Praxen ist auf der Website der KV Berlin veröffentlicht. Zusätzlich wird die KV Berlin über die E-Mail-Adresse nach außen für Fragen rund um die ambulante medizinische und psychotherapeutische Versorgung von Ukraine-Geflüchteten in Berlin erreichbar sein.

(Aktualisiert 11.03.2022, 16.40 Uhr) Die KV Berlin hat auch die Labore um Unterstützung angefragt. Folgende Labore haben zugesagt, die Kostenfrage bei labordiagnostischen Untersuchungen nachrangig zu behandeln.

  • Labor Limbach
  • Labor 28
  • IMD Labor Berlin
  • Diagnos Labor Berlin
  • IHP Labor Berlin
  • amedes Labor Berlin-Mitte

Wie die Kennzeichnung erfolgt, müssten Praxen bitte beim Labor anfragen.

Ein wichtiger Hinweis zur Haftung: Auch eine ehrenamtliche Behandlung von Geflüchteten ist von Ihrer Haftpflichtversicherung abgedeckt  – die Art der Vergütung spielt in diesem Kontext keine Rolle.

Hinweise zur 116117

Außerhalb der Praxiszeiten und in dringenden Notfällen können sich Geflüchtete aus der Ukraine bzw. mögliche betreuende Personen an die KV-Notdienstpraxen wenden oder telefonisch unter der 116117 an die Leitstelle der KV Berlin, die bei Bedarf den fahrenden Bereitschaftsdienst zu den betroffenen Menschen schickt.

Leider ist Stand heute Mittag weiterhin noch vieles ungeklärt, was die Aufnahme der Geflüchteten betrifft. In den letzten Tagen sind vor allem Frauen und Kinder in Berlin angekommen. Wie viele von ihnen hierbleiben oder in andere Bundesländer weiterreisen, kann aktuell nicht gesagt werden. Abhängig von der Entwicklung des Krieges wird auch in den kommenden Wochen mit einer massiven Geflüchtetenbewegung in ganz Europa gerechnet.

Wie soll die ambulante Versorgung funktionieren?

Die Europäische Union hat in der vergangenen Woche zwar die Massenzustrom-Richtlinie aktiviert, die eine unkomplizierteres und unbürokratisches Aufnahme-Verfahren der ukrainischen Geflüchteten ermöglichen soll. Der Bund und die Länder müssen jetzt aber in die Umsetzung gehen. 

Aktuell ist davon auszugehen, dass betroffene Personen nach Asylbewerberleistungsgesetz behandelt werden. Für ukrainische Geflüchtete in Berlin gilt dann wahrscheinlich das bereits 2015 in Kraft gesetzte Verfahren: Personen erhalten ein eChipkarte (vorher einen Übergangsschein), mit dem sie für eine Behandlung in die Praxis gehen können. Problem ist derzeit, dass die ankommenden Personen noch nicht registriert werden. Hier soll eventuell bald eine Online-Registrierung eingerichtet werden. 

Mittlerweile steht die KV Berlin auch im Kontakt mit der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales und dem Krisenstab, um weitere Details zur medizinischen Versorgung der geflüchteten Menschen zu besprechen. In diesem Zusammenhang ist es der KV Berlin wichtig, die Politik darauf hinzuweisen, dass für überlebenswichtige und sehr kostenintensive Behandlungen wie z.B. die Dialyse sehr schnell Lösungen gefunden werden müssen.

Die KV Berlin wird sofort informieren, sobald der Versichertenstatus und der Prozess für Geflüchtete aus der Ukraine geklärt ist. Neben Sonder-PIDs werden auch die FAQ auf der KV-Website um die zum Thema häufig gestellten Fragen und Antworten ergänzt. 

Weitere Hilfe 

Die Hilfe in Berlin ist aktuell in erster Linie privat und über die Hilfsorganisationen organisiert. Die ambulante Versorgung ist nur ein Problem von vielen. Zu allererst werden natürlich sichere Unterkünfte benötigt! KV-Mitglieder, die hier helfen möchten, können sich zum Beispiel bei elinor.netzwerk unter unterkunft-ukraine.de melden.